Tiere fotografieren: Tipps von Profis
Tiere zu fotografieren, stellt viele (Hobby-)Fotografen vor Herausforderungen. Unvorhersehbare Bewegungen, wechselnde Lichtverhältnisse und der richtige Moment machen es schwierig, den perfekten Schuss zu erzielen. Dazu kommt, dass Tiere oft schnell das Interesse an der Kamera verlieren oder sich scheu verhalten. Um dennoch beeindruckende Bilder zu schaffen, bedarf es Geduld, der richtigen Technik und einem Gespür für den Moment.
Grau statt bunt
Schwarz-Weiß-Fotografie verleiht Tieraufnahmen eine besondere Ästhetik und konzentriert sich auf Formen, Strukturen und Kontraste. Besonders bei Portraitaufnahmen lassen sich so Details hervorheben, die in Farbbildern oft verloren gehen. Ein enger Bildschnitt, der sich auf den Ausdruck des Tieres konzentriert, schafft Tiefe und Intensität. Die Künstler der Galerie SOUL OF AFRIKA setzen auf diesen Stil, um die Seele der Tiere hervorzuheben.
Bildschnitt und Format als gestalterisches Mittel
Der Bildschnitt sollte möglichst nah am Motiv sein, um Emotionen und Strukturen einzufangen. Formate wie das quadratische oder hochkantige Format eignen sich besonders gut, um die Proportionen eines Tieres in Szene zu setzen. Gleichzeitig erlaubt die Schwarz-Weiß-Technik, mit Licht und Schatten zu spielen und so den Fokus auf bestimmte Details zu lenken.
Bewegungen einfangen
Tiere in Bewegung zu fotografieren, erfordert nicht nur eine schnelle Kamera, sondern auch gutes Timing. Je nach Geschwindigkeit des Tieres muss die Verschlusszeit so angepasst werden, dass die Bewegung eingefroren oder gezielt verwischt wird, um Dynamik zu erzeugen. Bei schnellen Tieren wie Hunden oder Vögeln ist eine kurze Verschlusszeit ideal, während bei langsameren Bewegungen ein leichter, verwischter Effekt die Dynamik verstärken kann.
Technische Einstellungen für Bewegungsaufnahmen
Eine Verschlusszeit von mindestens 1/1000 Sekunde eignet sich, um schnelle Bewegungen scharf einzufangen. Gleichzeitig sollte die Kamera auf den kontinuierlichen Autofokus-Modus (AF-C) eingestellt werden, um das Tier auch in der Bewegung ständig im Fokus zu halten. Bei Wisch-Effekten sollte eine längere Belichtungszeit von etwa 1/30 Sekunde gewählt werden, um eine gezielte Bewegung festzuhalten.
Perspektive entscheidet
Die Wahl der richtigen Perspektive ist entscheidend, um die Persönlichkeit eines Tieres authentisch einzufangen. Besonders bei kleinen Tieren sollte auf Augenhöhe fotografiert werden, um eine intime und direkte Verbindung zum Motiv zu schaffen. Dieser Blickwinkel erzeugt Nähe und lässt den Betrachter tiefer in die Welt des Tieres eintauchen.
Perspektivenwechsel für mehr Dynamik
Auch ungewöhnliche Perspektiven, wie von unten oder von oben, können interessante Effekte erzielen. Eine Aufnahme aus der Froschperspektive verleiht dem Tier eine majestätische und dominante Wirkung, während eine Aufnahme aus der Vogelperspektive eine distanzierte und neutrale Sichtweise bietet.
Licht richtig nutzen
Licht ist einer der wichtigsten Faktoren in der Tierfotografie. Natürliches Licht, besonders in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden, erzeugt weiche Schatten und betont die natürlichen Farben des Tieres. Harte Mittagsbeleuchtung kann hingegen unerwünschte Schatten und überbelichtete Stellen erzeugen.
Golden Hour für perfekte Tierfotos
Die „goldene Stunde“ kurz nach Sonnenaufgang oder vor Sonnenuntergang bietet ideale Lichtverhältnisse für Tieraufnahmen. Das weiche, warme Licht erzeugt sanfte Schatten und betont Fellstrukturen und Farben. Bei Gegenlichtaufnahmen kann das Licht gezielt als Silhouette eingesetzt werden, um einen mystischen Effekt zu erzielen. Reflektoren oder zusätzliche Lichtquellen können helfen, Schatten aufzuhellen und das Tier besser in Szene zu setzen.